Die Yerebatan Zisterne, die im Jahr 532 von Kaiser Justinian erbaut wurde, ist auch als Basilika Zisterne bekannt, weil sie unter der Stoa Basilika liegt. Die Zisterne ist eine riesige Struktur, die ein rechteckiges Gebiet von 140 m Länge und 70 m Breite abdeckt. In dieser Zisterne befinden sich 336 Säulen, jede 9 m hoch, die über eine 52-stufige Steintreppe zugänglich sind. Diese im Wasser aufragenden Säulen erinnern an einen endlosen Wald und beeindrucken den Besucher sofort, sobald er die Zisterne betritt.

Die meisten der Säulen, die aus älteren Strukturen gesammelt und aus verschiedenen Arten von Marmor und Granit gefertigt wurden, bestehen hauptsächlich aus einem Stück, und einige von ihnen bestehen aus zwei aufeinander gestapelten Stücken. Die Kapitelle dieser Säulen haben an verschiedenen Stellen unterschiedliche Merkmale. 98 davon spiegeln den korinthischen Stil wider, während einige den dorischen Stil widerspiegeln. Die Wände der Zisterne wurden aus Ziegeln gebaut, 4,80 m dick, und der mit Ziegeln gepflasterte Boden wurde mit einer dicken Schicht Khorasan-Mörtel verputzt, um ihn wasserdicht zu machen. Diese Zisterne, die eine Gesamtfläche von 9.800 m² hat, hat eine Wasserspeicherkapazität von etwa 100.000 Tonnen.

Das Wasser der Zisterne, bei deren Bau 7.000 Sklaven arbeiteten, wurde aus dem Eğrikapı-Wasserverteilungzentrum in den Belgrad-Wäldern, 19 km von der Stadt entfernt, mit Hilfe des 971 m langen Valens (Bozdoğan)-Bogens, der von Kaiser Valens im Jahr 368 erbaut wurde, und des 115,45 m langen Maglova-Bogens, der von Kaiser Justinian erbaut wurde, herangeführt. Die meisten der Zisternensäulen sind zylindrisch, außer einigen wenigen, die eckig oder gerillt sind. Unter diesen Säulen ist diejenige, die mit der Wiederholung des Pfauenauges, des hängenden Astes und der Träne in Gravur und Relief verziert ist, besonders bemerkenswert.

Laut einem Gerücht sollen die Formen darauf, die wie Tränen aussehen, von den Hunderten von Sklaven erzählen, die beim Bau der Großen Basilika gestorben sind. Nach dem Passieren der Mitte der Zisterne ist der Teil, der als unregelmäßige Ausbuchtung von der Südwestwand nach innen sichtbar ist, etwa 40 m lang und 30 m breit, die Wände, die während der Reparaturen in den vergangenen Jahrhunderten gebaut wurden, um das Gewicht zu tragen. 40 Säulen, 9 Säulen im längsten Teil und 2 Säulen im schmalsten Teil, sind nicht sichtbar, weil sie hinter diesen Wänden liegen. Die beiden Medusa-Köpfe, die als Sockel unter den zwei Säulen in der Nordwestecke der Zisterne verwendet werden, sind Meisterwerke der römischen Skulptur. Obwohl es keine eindeutigen Informationen darüber gibt, aus welchem Gebäude diese Köpfe des 4. Jahrhunderts entnommen und hierher gebracht wurden, wird angenommen, dass sie aus einer antiken Struktur der jungen römischen Zeit entfernt und hierher gebracht wurden.

Viele Gerüchte, die auf der Medusa-Mythologie basieren, machen diese Struktur noch geheimnisvoller. Laut einem Gerücht ist Medusa eine der drei Gorgonen, das weibliche Ungeheuer der Unterwelt in der griechischen Mythologie. Von diesen drei Schwestern ist nur die schlangenhaarige Medusa sterblich. Und sie hat die Macht, diejenigen, die sie ansehen, in Stein zu verwandeln. Es wird geglaubt, dass die Gemälde und Skulpturen von Gorgonenköpfen in der ersten Periode platziert wurden, um große Strukturen und besondere Orte vor dem Bösen zu schützen, und Medusa wurde mit dieser Idee hier platziert.

Laut einem anderen Gerücht ist Medusa ein Mädchen, das stolz auf ihre schwarzen Augen, ihr langes Haar und ihren schönen Körper ist. Sie liebt Perseus, den Sohn des griechischen Gottes Zeus. Die Göttin Athene liebt Perseus und ist eifersüchtig auf Medusa. Athene verwandelt Medusas Haar in schreckliche Schlangen. Nun verwandelt jeder, den Medusa ansieht, in Stein. In dem Glauben, dass Medusa verzaubert sei, enthauptet Perseus sie und nimmt ihren Kopf in die Kriege mit. Diejenigen, die den Kopf sehen, verwandeln sich in Stein, und Perseus gewinnt die Schlachten.

Nach diesem Ereignis wird gesagt, dass Medusa auf Schwertgriffen und Säulen auf der Rückseite und Seite eingraviert wurde. Laut einem anderen Gerücht sah Medusa sich selbst im Schwert von Perseus und verwandelte sich in Stein. Aus diesem Grund stellte der Bildhauer hier Medusa in drei verschiedenen Positionen als normal, umgekehrt und seitlich entsprechend den Reflexionspositionen des Lichts dar. Medusas Kopf, der in normaler Position gearbeitet wurde, wurde aus Didim gebracht.

Die Basilika Zisterne wurde nach der Eroberung Istanbuls durch die Osmanen im Jahr 1453 für eine Weile genutzt, und Wasser wurde an die Gärten des Topkapı-Palastes gegeben, wo die Sultane lebten. Es wurde verstanden, dass die Osmanen, die fließendes Wasser, also Leitungswasser, dem stehenden Wasser vorzogen, es nach dem Aufbau ihrer eigenen Wasseranlagen in der Stadt nicht mehr nutzten, und die Zisterne wurde von dem niederländischen Reisenden P. Gyllius, der zwischen 1544 und 1550 nach Istanbul kam, um die byzantinischen Ruinen zu untersuchen, wiederentdeckt. Die Basilika Zisterne wurde seit ihrer Errichtung verschiedenen Reparaturen unterzogen. Die erste Reparatur der Zisterne, die während der osmanischen Zeit zweimal restauriert wurde, wurde im 18. Jahrhundert während der Herrschaft von Ahmet III. von dem Architekten Mehmet Ağa aus Kayseri durchgeführt. Die zweite große Reparatur im 19. Jahrhundert fand während der Herrschaft von Sultan Abdülhamit II (1876-1909) statt. Die Istanbuler Gemeinde begann 1985 mit der größten Reparatur in der Republikzeit. Mit dem Entfernen von 50.000 Tonnen Schlamm und dem Bau der Ausflugsplattform wurde sie am 9. September 1987 fertiggestellt und wieder für Besucher geöffnet.

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