Die Ruinen des Nemrut-Berg sind innerhalb der Grenzen des Dorfes Büyüköz von Pütürge und des Bezirks Kahta von Adıyaman (Südosttürkei) gelegen. Die Gräber und monumentalen Skulpturen, die von König Antiochos I. von Kommagene auf den Hängen des 2.150 Meter hohen Nemrut-Berg errichtet wurden, um seine Dankbarkeit gegenüber den Göttern und Vorfahren zu zeigen, sind eines der prächtigsten Überreste der hellenistischen Periode. Die monumentalen Skulpturen sind über die Ost-, West- und Nordterrassen verteilt. Die gut erhaltenen Riesen-Skulpturen bestehen aus Kalksteinblöcken und sind 8-10 Meter hoch. Ein unabhängiges Königreich wurde von Mithradates I. in der Region gegründet, die in der Antike Kommagene genannt wurde. Das Königreich erlangte während der Regierungszeit seines Sohnes Antiochos I. (62-32 v. Chr.) an Bedeutung. Die Unabhängigkeit des Königreichs endete nach der verlorenen Schlacht gegen Rom im Jahr 72 n. Chr.

Der Gipfel des Nemrut-Berg ist keine Siedlung; es sind die Tumuli und heiligen Bereiche von Antiochos. Der Tumulus befindet sich an einem Punkt, von dem aus man die Durchgänge und Ebenen des Euphrat sehen kann. Der Tumulus, 50 Meter hoch und 150 Meter im Durchmesser, in dem die Knochen oder Asche des Königs in einem in den Fels gehauenen Raum platziert wurden, wurde durch das Bedecken mit kleinen Felsfragmenten geschützt. Obwohl in den Inschriften angegeben wird, dass sich das Grab des Königs hier befindet, wurde es nicht entdeckt. Auf den Ost- und Westterrassen gibt es Statuen von Antiochos und Göttern und Göttinnen sowie Löwen- und Adler-Skulpturen. Auf der Westterrasse befindet sich ein einzigartiges Löwen-Horoskop. Die Skulpturen wurden durch die Vermischung von hellenistischer, persischer Kunst und der ursprünglichen Kunst des Kommagene-Landes geschnitzt. In diesem Sinne kann der Nemrut-Berg als Brücke zwischen westlichen und östlichen Zivilisationen bezeichnet werden.

Mit dem Verschwinden des Kommagene-Königreichs von der historischen Bühne wurden die Werke auf dem Nemrut-Berg für etwa zweitausend Jahre allein gelassen. 1881 stieß der deutsche Ingenieur Karl Sester, der in der Region im Einsatz war, auf die Statuen des Nemrut-Berg und informierte den deutschen Konsul in Izmir, indem er die Ruinen des Kommagene-Königreichs und die griechischen Inschriften hinter den Sockeln, auf denen die Götterstatuen platziert waren, für assyrische Ruinen hielt. Karl Sester machte diesen Fehler, aufgeregt über die Entdeckung der Riesen-Skulpturen. 1882 führten Otto Puchstein und Karl Sester eine Untersuchung in Nemrut durch. Osman Hamdi Bey, der Direktor des Kaiserlichen Museums, kam 1883 mit einem Team und arbeitete in Nemrut. Die amerikanische Archäologin Theresa Goell und der Deutsche Karl Doerner führten nach dem Zweiten Weltkrieg Ausgrabungen, Forschungen und Studien in Nemrut und seiner Region durch.

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